Anforderungen der Kunden an die Gießereiindustrie und Lösungsansätze der AMAG

Dr. mont. Philip Pucher
AMAG Casting GmbH

Aktuelle Kundenanforderungen reichen inzwischen weit über technologische Bedürfnisse hinaus. Nicht nur mechanische und gießtechnologische Eigenschaften müssen vom Lieferanten erfüllt werden, sondern auch die Rahmenbedingungen im Bereich Qualität, Umwelt und Energie.

Diese Rahmenbedingungen werden von rechtlicher Seite durch die EU-Taxonomie definiert. Der vorliegende Beitrag zeigt die aus den Umweltzielen der EU-Taxonomieverordnung abzuleitenden Kriterien für nachhaltige Wirtschaftstätigkeiten. Für Gießereien von besonderer Bedeutung sind u.a. der CO2 Fußabdruck der Produkte, deren Recyklatanteil inkl. Postconsumer Schrottanteil sowie teilweise sogar der jeweilige Postconsumer-Schrottgehalt des jeweiligen Segments.

Um der EU-Taxonomie für grüne Produkte zu entsprechen, muss Aluminium sowohl von der Rohstoff- als auch der Prozessseite ganzheitlich betrachtet werden. Von größter Wichtigkeit ist es, Schrotte so effizient wie möglich zu rezyklieren. Dazu zählen nicht nur effiziente Prozesse, sondern auch der bestmögliche Einsatz des Schrottes. Um den Recyclinganteil zu erhöhen und größere Mengen dazustellen, ist zudem die Abstimmung mit Kunden unumgänglich: Ohne Änderung der Legierungstoleranzen bestehender Legierungen, werden die einsetzbaren Schrottmengen nicht nennenswert erhöht werden können. Aktuelle Toleranzgrenzen basieren auf der Prämisse, dass Primärmaterial zur Herstellung der Produkte genutzt wird, ohne auf die Notwendigkeit dieser Einschränkung Rücksicht zu nehmen. Ebenso ist es wichtig, dass die Produktionsanlagen der AMAG so geplant und betrieben werden, dass sie dem Stand der Technik entsprechen bzw. diesen übertreffen, alle gesetzlichen Vorgaben einhalten und ihre Umweltauswirkungen möglichst minimiert werden. Für eine Minimierung der Umweltauswirkungen ist es unter anderem notwendig, den Einsatz von Materialien, Betriebs- und Hilfsstoffen, Wasser und Energie möglichst effizient zu gestalten.

Im Rahmen seiner aktuellen Tätigkeiten zeigt AMAG Wege auf, wie die Vorgaben der EU-Taxonomie-Verordnung umgesetzt werden können, ohne die Produktqualität negativ zu beeinflussen.