Schichtbauverfahren2-Indirekte Additive Fertigung mit reinigungsgerechten Formteilen

Daniel Günther

Die mathematische Topologieoptimierung ist das Formfindungsverfahren des Engineerings der Zukunft. Die erzeugten ultraleichten aber extrem komplexen Formen können derzeit nur durch Laserschmelzverfahren abgebildet werden. Diese Technik bedingt hohe Einzelteilkosten, die eine Serienproduktion nicht realistisch erscheinen lassen.
Die indirekte additive Fertigung bietet mit dem Drucken von Formen und Kernen hohe erzielbare Komplexität bei moderaten Kosten. Allerdings sind auch hier nicht alle Formen darstellbar. Hinderlich ist hier die Formreinigung nach dem Drucken. Besonders lange und enge Kanäle oder Innenräume können nur schwer gereinigt werden.
In diesem Beitrag wird dargestellt, wie beim Drucken eine reinigungsgerechte Formteilung genutzt werden kann, die keinen zusätzlichen Engineeringaufwand bedeutet. Dazu wird der Baukörper in Platten unterteilt, die nur wenige gut erreichbare Hinterschnitte aufweisen. Diese sind so gut zugänglich, dass die Platten nach dem Drucken mit einfachen Methoden vollautomatisch gereinigt werden können. Dieses Verfahren schließt die Kette vom CAD zur Gussform und stellt eine komplett automatisierte Produktion in Aussicht.
Im Beitrag wird das Verfahren erläutert und die Prozesskette an einem Beispiel demonstriert. Dabei werden neben den Möglichkeiten auch Restriktionen aufgezeigt. Besonders im Fokus steht dabei die Betrachtung von wichtigen Qualitätsmerkmalen.