Eschrich, S.; Gallert, T.; Holstein, D.; Schmidt, W.

Zur Herstellung von Gießformteilen in der Kern- und Formfertigung werden nach wie vor große
Mengen Furan- und Phenolharze als chemische Binder verarbeitet. Die zunehmenden Bemühungen
diese durch anorganische silikatische Bindemittel zu ersetzen stoßen gerade im Eisen- und Stahlguss
an technologische Grenzen. Bei der hochfrequenten Kernfertigung dominieren heute noch immer
Amingas-härtende Bindemittel. Um sowohl den Einsatz giftiger Amine als auch die hohe
Emissionslast phenolharz-haltiger Bindemittel zu vermeiden, hat die Bindur GmbH das ungiftige
Bindemittel PUROLiT WB entwickelt, das im Warm-Box- und Warmluft-Verfahren härtbar ist. Es ist
auf handelsüblichen Kernschießmaschinen und mit bestehenden Formwerkzeugen einsetzbar und
ermöglicht eine schnelle Formstoffhärtung im Temperaturbereich von 50 bis 130 °C. Die gewünschten
Prozessparameter sind durch eine flexible Additiv-Zugabe gut einstellbar. Mit dem Verzicht auf
giftige Monomere wie Phenol oder Formaldehyd sowie leichtflüchtige Verbindungen (VOC) enthält
das Bindemittel PUROLiT WB keine physiologisch bedenklichen Emissionsquellen. Dadurch werden
insbesondere beim Guss deutlich weniger gesundheitsgefährdende Schadstoffe wie z. B. BTEX
freigesetzt. PUROLiT WB ist für alle gängigen Formgrundstoffe und Gusswerkstoffe geeignet und
weist gegenüber Phenolharz-Bindern eine signifikant geringere Neigung zu Gussfehlern wie
beispielsweise Blattrippen auf. PUROLiT WB ist ein umweltfreundliches Bindemittel, das mit kurzen
Taktzeiten eine hocheffiziente, Amingas-freie Kernfertigung ermöglicht.