Dr. Per L. Larsen
DISA Industries A/S, Taastrup, Dänemark

Die vollständige Rückverfolgbarkeit individueller Gussteile eröffnet neue Möglichkeiten zur Ursachenfindung von Gussfehlern.

Gießereien rund um die Welt mobilisieren erhebliche Resourcen für die Vermeidung von Ausschuss. Meist gibt es mehrere Prozessparameter, die als potenzielle Faktoren für Ausschuss in Frage kommen. Die tatsächliche Ursache aufzuspüren ist oft schwierig.

Neue Lösungen für die vollständige Rückverfolgbarkeit auf Gussteilebene werden momentan eingeführt und ermöglichen es, jedes einzelne Gussteil bis auf die Form, in der es abgegossen wurde, zurückzuverfolgen.

Wenn zugleich Prozessparameter, die Einfluss auf die Gussteilqualität haben (Abgusstemperatur, Sandeigenschaften, chemische Zusammensetzung der Schmelze, etc), erfasst und in einem Computersystem gespeichert werden, können diese direkt mit individuellen Formen in Relation gestellt werden, und jedes einzelne Gussteil mit den bei seiner Produktion geltenden Parametern assoziiert werden.

Die Gussteilrückverfolgbarkeit und das Sammeln und Aufzeichnen qualitätsbestimmender Prozessparameter hebt die Analyse von Ausschussursachen auf eine ganz neue, viel effizientere Stufe. Will man etwa die Ursache von Porositäten bei 100 Bremsscheiben feststellen, kann man einfach die Prozessdaten für genau diese 100 Bremsscheiben isolieren und die tatsächlichen, für das jeweilige Gussteil geltenden Parameter betrachten. Das Aufspüren der zugrundeliegenden Ausschussursache wird so erheblich erleichert.

Ist diese direkte Verbindung zwischen Prozessparametern und individuellen Gussteilen einmal hergestellt, kann für die Ursachenanalyse natürlich auch Künstliche Intelligenz (KI) zum Einsatz kommen. Bestehende KI-gestützte Analysesysteme werden durch die vollständige Gussteilrückverfolgung viel effizienter.